Überquerung des Amudarja
Nach Ankunft in Buchara bin ich richtig froh und erleichtert. Aber alles der Reihe nach.
Da mein Turkmenistan Visum ab dem 1.6. Gültigkeit hat, kann ich ganz entspannt 3 Tage in Mashad ausruhen. Diesen Zeitpuffer hatte ich mir eingebaut, falls unvorhergesehenes auftritt, was auch immer. Nach Ankunft in Mashad sehe ich mir abends noch die Pilgerstätte Imam Resa bzw. das Holly Field an. Da ich mir die Pilgerstätte 2011 schon mal angesehen habe, ist der Eindruck nicht so überwältigend wie beim ersten Mal, aber trotzdem lohnenswert.
Am 1.6. ist es dann soweit, alle notwendigen Vorbereitungen sind getroffen wie Geld in Turk. Mant tauschen, die Dokumente durchsehen, das Motorrad noch mal überprüfen, ob alles ok ist, 6 Liter Wasser eingekauft und verstaut und letztes update über die Grenzformalitäten von Turkmenistan eingeholt. Ich starte um 6:00 und bin so gegen 9:00 an der Grenze.
Leider habe ich für die Ausreise aus dem Iran und die Einreise nach Turkmenistan je 3 Stunden benötigt. Man war ich nachher genervt und platt. Die Hitze, die schwere Motorradkluft, das Warten und dann von einer Ecke in die Andere geschickt zu werden, hat meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Es wurde diesmal sogar der Fotoapparat und die Helmkamera überprüft.
Einen sehr positiven Punkt von einem turkmenischen Grenzbeamten möchte ich nicht unerwähnt lassen. Er hat mir das ganze Immigrationsdokument (in Russisch) ausgefüllt und mich „an die Hand genommen“ und über die letzten Stationen gebracht. Um nach Turkmenistan einreisen zu können, habe ich allerdings runde 70$ bezahlt, angefangen von einer Benzinsteuer, einer Versicherung, der Straßenbenutzung …
Als das alles überstanden war konnte ich so gegen 15:00 in Richtung Mary starten. Für Turkmenistan gibt es in der Regel nur ein 5 Tage Touristenvisum. Da Turkmenistan zu über 95% aus Wüste besteht, der Karakum Wüste, wollte ich nur schnell durchfahren und nach Usbekistan einreisen. Mein Bedarf an Wüste ist vorerst gedeckt!
Am anderen Tag wieder 2 Grenzübertritte, die auch je 3 Stunden gedauert haben. Bei der Einreise nach Usbekistan musste ich sogar meine mitgeführte Medizin deklarieren. Hab nur die homöopathischen Sachen rausgekramt und überprüfen lassen. Hierzu gab es jede Menge Fragen und dummerweise stand auf einen Zettel Opium. Bis das dann geklärt war … hat es eine halbe Ewigkeit gedauert. Die wirklich harten Schmerzmittel, Penicillin usw. habe ich verschwiegen und bin auch nicht damit aufgeflogen. Glück gehabt 🙂
Um an die Grenze von Turkmenistan nach Usbekistan in Farap zu kommen, muss der große Amudarja überquert werden. Ohne Maut und sonstige Gebühren geht in Turkmenistan nichts. Hab runde 35$ bezahlt, um drüber fahren zu dürfen. Die Brücke ist seit Jahren ein Provisorium und als schwimmende Pontonbrücke ausgelegt.
Nachdem das alles überstanden war konnte ich dann gegen 16:00 weiter nach Buchara fahren. Inzwischen hatte sich das Wetter aber zu einem mittleren Sandsturm entwickelt und die Sicht war nicht besonders. Unterwegs auf der Fahrt nach Buchara habe ich 2 Schweizer Radfahrer gesehen, die sich durch den Sturm kämpften. Tja, da hab ich es doch gut auf dem Motorrad, ein bisschen mehr am Gashahn gedreht und weiter geht’s. Hab die Beiden echt bedauert und mein Frust hat sich relativiert.