Fahrt nach Tehran nach Isfahan
Morgens gegen 9:00 bin ich endlich startklar und hab mein Motorrad gepackt. Ich hatte eigentlich vor, schon um 8:00 auf dem Motorrad zu sitzen. An den dichten Verkehr in Tehran habe ich mich etwas gewöhnt und es belastet mich nicht besonders. Allerdings komme ich aus dem Randbereich von Tehran nicht gut heraus und verpasse 3x mal die richtige Auffahrt zur Autobahn nach Isfahan. Gut dass mich keiner fluchen gehört hat. Die Schleifen sind recht schön auf meinem Track zu sehen 🙁 Nachdem ich die Auffahrt ein drittes Mal verpasst habe, habe ich mich die nächsten 20km so durchgewurschtelt. Hat dann auch geklappt.
Heute empfinde ich die Hitze auf dem Motorrad besonders und muss ordentlich schwitzen. Das Thermometer auf meinem Motorrad steigt teileweise auf über 40°. Ich glaube, im Video kann man recht schön die Landschaft und vielleicht auch die Hitze nachempfinden. Bei jedem Halt hab ich sofort meine dicken Enduro Stiefel ausgezogen und meine Füße ausdampfen lassen. Die Leute haben manchmal schon komisch geschaut und wohl nicht verstanden, warum ich erstens bei dieser Hitze mit dem Motorrad unterwegs bin und zweitens dann noch die dicken schweren Motorradklamotten trage. Für die Fahrt hatte ich mich auch noch nicht richtig vorbereitet und den Camelback nicht genutzt. Aber für die nächste Fahrt nach Yazd werde ich ganz bestimmt nutzen. 2 Liter Wasser sind schon hilfreich.
In Isfahan komme ich aber ansonsten gut an und die Strecke mit runde 450km liegt hinter mir. Aus meinem Reiseführer hatte ich mir ein Hostel herausgesucht und es auch gleich gefunden. Mit 20$ die Nacht incl. Frühstück möchte ich mich nicht beklagen.
Am Abend bummle ich noch ein wenig durch Isfahan und genieße die Zeit. In einem kleinen Imbiss treffe ich einen jungen brasiliansichen Reisenden und wir unterhalten und einige Zeit. Er hat vorher bei einer Bank gearbeitet, die jetzt Pleite gemacht hat. Von der Abfindung reist er für ein Jahr rund um die Welt. Er schien ganz zufrieden zu sein. Mit seinen 25 Jahren hat er wohl schon eine Menge gesehen und erlebt.
Gewaltige Eindrücke und der Versuch diese widerzugeben.
Isfahan ist schon eine gewaltige Sehenswürdigkeit. Den ersten Tag schaue ich mir die große Moschee und alles um den Großen Platz,
der heute Meydan-e Imam heißt, allein ohne Guide an. Aber für den zweiten Tag gelingt es mir einen Guide zu organisieren. Ich bin mir sicher, dass die Bilder in keinster Weise die Eindrücke wiedergeben, so wie ich es erlebt habe. Man muss es einfach gesehen haben. Hab beim köstlichen Cappo auch mal an den Roman „Der Medikus“ gedacht … An dem schönen Brunnen habe ich mehrmals nette Reisende getroffen und so auch für mich eine angenehme Unterhalt gehabt.